Beach Bars Teil II: Das Sage Beach in Berlin
Beach Bars Teil II: Das Sage Beach in Berlin
Im Herzen Kreuzbergs, direkt an der Spree, gegenüber der East Side Gallery betreibt Sascha Disselkamp das Sage Beach – ein Kulturstandort mit vielfältigen Veranstaltungen.
In einer ehemaligen Seidenmanufaktur leitet Sascha Disselkamp seit 2005 das Sage Beach. Ein Beach Club sei die Location aber erst seit zwei Jahren – zuvor sei sie zehn Jahre lang à la carte Restaurant gewesen, erklärt der Betreiber. Er kommt aus der Clubkultur und betreibt neben einigen weiteren Club-Konzepten auch den Sage Club – der am Wochenende besser bekannt als KitKatClub und nur einen Katzensprung vom Sage Beach entfernt ist.
Fabrikgelände meets Beach Bar
Das Gelände des Sage Beach unterteilt sich in drei Bereiche: Im schlauchförmigen Innenbereich hat es früher das Restaurant mit 200 Plätzen gegeben, draußen erwartet Gäste ein Innenhof mit historischem U-Bahn-Waggon von 1926. Der Außenbereich ist sehr grün gestaltet mit Olivenbäumen, Palmen und Bambus. Am anderen Ende des Innenhofs befindet sich der eigentliche Beach Club mit Blick auf die Spree, die direkt am Gelände entlang verläuft. Auf dem besandeten Untergrund steht ein Pavillon und im Winter kann das Team den Restaurantbereich, der der Tanzfläche vorgelagert ist, mit einem Glaszelt wetterfest machen. Die Technik beherbergt ein am Ufer liegendes Schiff und ein weiteres Boot lasse sich für 40 Personen buchen und die Spree auf und ab fahren, sagt Disselkamp. Ansonsten beherberge das Gelände noch den Club Fiese Remise, in dem nachts gefeiert werde.
„Ort für Kultur ist das Sage Beach“
„Kein reiner Beach Club, kein reines Restaurant und auch keine reine Eventlocation, sondern Ort für Kultur ist das Sage Beach“, betont Disselkamp. Der Fokus liege auf Veranstaltungen – Partyformate oder geschlossene Gesellschaften wie Betriebsfeiern. „Wir haben hauptsächlich Open Airs, queere Events und Live Acts“, erklärt Disselkamp. Die Macher:innen des Sage Beach wollen für die verschiedenen Communities Angebote schaffen: „Hier kann auch mal ein afrikanischer Kulturmarkt, ein Hummus-Festival oder ein sexpositiver Markt stattfinden“, so der Betreiber.
Hybrides Konzept
Wer auf gut Glück vorbeikommt, den erwarte entweder eine Veranstaltung, für die man Eintritt zahlen müsse oder man habe Pech, weil eine geschlossene Gesellschaft stattfinde. Warum das Sage Beach trotzdem keine reine Eventlocation sei? „Weil wir im Sommer auch manchmal öffnen, wenn keine Events oder Partys stattfinden oder wenn ein Event nur einen gewissen Bereich des Geländes einnimmt, dann kann man auch herkommen und einen Aperol Spritz trinken“, sagt Disselkamp. Feste Öffnungszeiten gebe es jedoch nicht.
„Ökologischer Wandel fängt in der Gastronomie an“
Ab September werde das Team das Speisenangebot anpassen und mehr Wert auf Regionalität und Saisonalität legen: „Es kann nicht sein, dass wir immer noch Büffelmozzarella aus Sizilien beziehen, während wir Brandenburger Büffel haben. Genau so wenig wollen wir argentinisches Rinderfilet einfliegen lassen. Wir müssen einen ökologischen Wandel vollziehen und der hört in der Gastronomie nicht auf, sondern fängt genau da an“. In einer eigenen Anlage kühlen, filtern und versetzen die Macher:innen bereits das hier angebotene Wasser mit Kohlensäure. „Es macht keinen Sinn, Lebensmittel Tausende von Kilometern zu verfrachten“, sagt Disselkamp. Außerdem werde in Zukunft kein Kalbsschnitzel, kein Lammcarrée und kein Fisch aus nicht nachhaltigem Fang angeboten.