Beach Bars Teil III: Niddastrand in Frankfurt am Main

Beach Bars Teil III: Niddastrand in Frankfurt am Main

Mitten im Grünen und ohne viel Chichi betreiben Holger Hauke, Georg Grimm und Mary Massieu den Niddastrand in Frankfurt am Main – eine Beach Bar für Familien mit Skyline-Blick.

Ein Rundumblick im Niddastrand (Copyright: Niddastrand)

Im Frankfurter Westen liegt in einer idyllischen Auenlandschaft, nur einen Steinwurf entfernt vom Fluss Nidda, ein Einod, das von Mitte April bis Ende September Gäste anlockt. Seit 2009 führen die beiden Eigentümer und Geschäftsführer Hauke und Grimm gemeinsam mit Mitbetreiberin Massieu die Beach Bar, die auch Biergarten sei: „Der Niddastrand ist keine Partylocation“, betont Grimm. Deshalb öffne die Strandbar bereits morgens um 10 Uhr. Einen Gegensatz zu durchgestylten Beach Bars möchten die Betreiber:innen mit dem Niddastrand bieten. „Der Eintritt ist frei, hier herrscht keine Clubatmosphäre und wir bemühen uns um eine bodenständige Preispolitik“, erklärt Grimm. Jede und jeder könne her kommen und eine Kleinigkeit essen und trinken. 

Strandatmosphäre mit Skyline-Blick

Auf einer großen Sandfläche lässt es sich auf 200 Liegestühlen entspannen. Für die Sportlichen gibt es ein Beachvolleyball-Netz. Hinzu kommt eine Biergartenfläche mit rustikaler Ausstattung, viel Holz und Palettenmöbeln. „Was den Charme unserer Location ausmacht, ist dass man von hier aus auf die Skyline schauen kann. Die Stadtmitte ist nah und trotzdem sind wir voll im Grünen“, schwärmt der Betreiber. Die Location befindet sich im sogenannten Grüngürtel Frankfurt – ein rings um die Kernstadt verlaufendes System an Grünflächen. Besonders beliebt sei der Niddastrand bei Familien, was nicht zuletzt mit der Lage zu tun habe: „Hier im Stadtteil Nied wohnen viele junge Familien mit Kindern. Wir haben eine Spielecke und der Niddastrand ist umrahmt von Wiesen, darunter auch Pferdekoppeln vom Reiterhof nebenan. Da haben Eltern ihre Kids immer im Blick“, erklärt Grimm die Vorteile. Aufgrund seiner Lage sei der Niddastrand eher weniger Anlaufpunkt für Tourist:innen. Das Angebot werde von den Bürger:innen und Nachbar:innen gut angenommen: „Hier gibt es oft Geburtstage, Tauffeiern, Hochzeiten, Einschulungs- und sogar auch Gedenkfeiern. Wir haben hier eine sehr familiäre Atmosphäre“, sagt Grimm.

Beachvolleyball im Niddastrand (Copyright: Niddastrand)

„Davon, Übriggebliebenes wegzuwerfen, halten wir wenig“

Gastronomisch folgen die Betreiber:innen ebenfalls ihrem Motto „ohne viel Chichi“ und setzen einen Fokus auf Grillspezialitäten und Eis. „Bei uns gibt es Grillklassiker wie Steaks, Würstchen aus Fleisch oder auch vegetarisch, beziehungsweise vegan und Brezeln“, erklärt Mitbetreiberin Massieu. Zu trinken gebe es neben Limonaden, Bier und Apfelwein vom Fass. Auf Events werden auf Wunsch auch Cocktails oder Burger angeboten. Dabei ist den Macher:innen Nachhaltigkeit wichtig: „Wir achten sehr genau darauf, dass alles, was wir einkaufen, auch verbraucht wird. Davon, Übriggebliebenes wegzuwerfen, halten wir wenig“, sagt Massieu. 

Unsichere Zukunft

Die Betreiber:innen wünschen sich mehr Entgegenkommen seitens der Stadt Frankfurt. „Vor zwei Jahren hat die Stadt die Fläche hier übernommen. Wir sind also Pächter. Die Strom- und Wasserversorgung funktioniert nicht optimal“, bedauert die Mitbetreiberin. Was die Stadt in Zukunft mit dem Gelände plane, sei bisher unklar. Die Frankfurter Neue Presse berichtet von einer Bürgerinitiative, die sich unter anderem für den Fortbestand des Niddastrandes einsetze. Der Betrieb sei im eher armen Frankfurter Westen eine erhaltungswürdige Institution, betont Grimm. Nach zwei pandemiebedingt schweren Saisons möchten die Betreiber:innen auch weiterhin für ihre Gäste da sein.

 

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