Die nächste Hitzewelle kann kommen – mit diesen fünf fancy Eiscreme-Kreationen!
Die nächste Hitzewelle kann kommen – mit diesen fünf fancy Eiscreme-Kreationen!
Schnödes Schokoladeneis war gestern. Diesen Sommer kühlen sich Eiscreme-Enthusiast:innen mit ausgefallenen Sorten wie Franzbrötchen-, Kürbiskern- oder Lavendel-Eis ab. Wir präsentieren euch Kreationen aus fünf Eissalons in fünf deutschen Städten.
Die Vegan-Eismacher
Kein Genussmittel, sondern ein echtes Lebensmittel produziert Gunther Nann von iceDate in München. Das hier hergestellte Eis ist bio, vegan, laktosefrei und kommt völlig ohne raffinierten Zucker und Zusatzstoffe aus. „Bei uns kommen keine komischen Pulver zum Einsatz“, betont der Eishersteller. Das Geheimnis hinter Nanns Eiscreme ist die Basis, die aus Datteln, Cashewkernen, Früchten, Nüssen oder Kakao besteht. Besonders proteinreich sei die Kreation Pumpkin Seed aus Cashew-Creme, Datteln und Kürbiskernen. Daraus entsteht hellgrüne Eiscreme mit süß-herbem Geschmack.
Auf die Idee, sein veganes Eis herzustellen, sei Nann übrigens gekommen, als er für eine Weile in einer Jurte in den Schweizer Bergen lebte. Damals sei er bereits Veganer und zusätzlich Rohköstler gewesen und habe oft Rohkosttorten hergestellt. Da er schon lange kein Eis mehr gegessen habe, weil ein veganes Angebot quasi nicht existierte, kam ihm die Idee, aus der cremigen Füllung, die sonst in seine Torte kam, Eis zu produzieren. Also kaufte er sich eine Eismaschine und eine Kühltruhe, die er in der Jurte anhand von Solarenergie betrieb. Da es dort zudem kein fließendes Wasser gab, stellte er sein erstes eigenes veganes Eis aus Bachwasser her. Zurück in München sei sein Eis so gut bei Freund:innen angekommen, dass Nann beschloss, iceDate zu gründen. Heute sind alle zehn Sorten im Online-Versand oder im Salon auf der Amalienstraße erhältlich.
Copyright: iceDate – Die vegane Bio-Eismanufaktur
Die Eis-Physiker
Auch in Berlin wird die Eisherstellung quasi neu erfunden: Man nehme frische Zutaten, stecke sie in einen Zuber, gebe flüssigen Stickstoff hinzu und lasse die Physik ihr Übriges tun. In etwa so entsteht bei Woop Woop Ice Cream unter dampfähnlichen Stickstoffschwaden innerhalb von 30 Sekunden Eis. Die Macher Philipp Niegisch und Boris König betreiben mit ihrem Konzept, laut eigener Aussage, eines von zweien dieser Art in Deutschland. Eine Eistheke, in der die verschiedenen Sorten präsentiert werden, suchen Besucher:innen des Eissalons vergebens. Das Eis wird ganz frisch direkt vor den Augen der Gäste zubereitet. So entstehen monatlich wechselnde, verrückte Eisvarianten wie Vanille-Popcorn-Salzkaramell. „Durch unser Verfahren entsteht bei der Sorte ein interessanter Texturunterschied zwischen dem kühlen, cremigen Eis und dem knusprigen Popcorn. Dadurch dass es immer frisch hergestellt wird, wird das Popcorn nicht matschig“, erklärt Deibler.
Copyright: Woop Woop Ice Cream
Die Franzbrötchen-Fanatiker
Ins sonst eher verregnete Hamburg verirrt sich auch mal die Sonne. Für solche Fälle sind die Hanseat:innen gerüstet: Den Eissalon Luicella’s gibt es sechs Mal in der Stadt. Hier sorgt das Gründer:innen-Team rund um Luisa Mentele und Markus Deibler mit klassischen und außergewöhnlichen Eissorten für Abkühlung. In der Eisdiele mit einsehbarer Produktion gibt es viele vegane und nicht-vegane Sorten zu entdecken – wie etwa das Franzbrötcheneis. Außerhalb Hamburgs kaum bekannt, ist das Franzbrötchen in der Hansestadt eine kleine kulinarische Sensation und darf in keiner Bäckerei fehlen. Bei dem Zimtgebäck handelt es sich um einen entfernten Verwandten der Zimtschnecke. Aber wie kommt es bei Luicella’s ins Eis? „Ganz einfach“, sagt Deibler, „in unser Zimteis mischen wir Franzbrötchenstücke“. Auf die Idee gebracht habe ihn eine kleine Kundin, die an ihrem Zimteis leckte und ihrer Mutter erklärte: „Das schmeckt wie Franzbrötchen“. Also rührten Deibler und sein Team das klein geschnittene Gebäck kurzerhand dem Zimteis unter und stellten die neue Sorte zum Verkauf. Bei der Kundschaft komme die typisch hanseatische Eiscreme seither gut an, freut sich der Eishersteller.
Copyright: Luicella’s Premium Ice Cream GmbH
Die Erdnuss-Enthusiast:innen
In Frankfurt am Main ist man in der Aroma Eismanufaktur besonders stolz auf den hiesigen Bestseller – gesalzene Erdnuss-Eiscreme. Operations Manager Alexander Carstens betont, dass es sich trotzdem noch um ein süßes Eis handelt, das aber durch die salzige Komponente einen sehr speziellen und ausgewogenen Geschmack erhalte. Zum Einsatz komme eine Masse aus kalifornischen Erdnüssen, verfeinert mit Meersalz. Aber wie kommt man dazu, solch eine Variante herzustellen? An einem bierlaunigen Bar-Abend bedienten sich die Aroma-Macher:innen an den Erdnüssen aus der Schale, die typischerweise immer zum Drink gereicht wird. Daraufhin fragten sie sich, warum es eigentlich noch keine Eiscreme mit dem Geschmack von gesalzener Erdnuss gibt und schon war die Idee geboren.
Copyright: VILA VITA MARBURG GMBH
Die Kräuter-Eisdielerin
Miki Staffel hat schon bevor sie ihren Kölner Eissalon „Die Eisdielerin“ eröffnete, viel mit Lavendel in ihrer Küche herumexperimentiert. Darum gibt es nun auch in ihrer Eisdiele ein Lavendel-Schmand-Eis. „Der Schmand gibt der Eiscreme eine gewisse Frische, die die Schwere des Lavendels auffängt“, weiß die Eisdielerin. Dabei heraus kommt ein bläuliches Eis, das durch die Wirkung des Lavendels beruhigend sei. Die Eissorte gibt es neben vielen anderen in zwei Filialen. Die studierte Designerin hat beide Standorte liebevoll gestaltet. Hier werden auch vegane Waffeln und Eis-Cocktails angeboten.
Copyright: Die Eisdielerin