Absage-Welle bei Weihnachtsmärkten

Absage-Welle bei Weihnachtsmärkten:
Welche finden aktuell noch statt?

Frankfurter Budenzauber (Copyright: Chris Wanders on pixabay.com)

Durch die aktuell dramatische Infektionslage wurden einige Weihnachtsmärkte bereits abgesagt. Dort, wo sie stattfinden, herrschen strenge Regeln. Wo gilt was? Ein Überblick.  

Der erste Advent steht vor der Tür und Weihnachts-Enthusiast:innen hören vermutlich bereits die Glöckchen klingen und Engelchen singen. Zur Vorfreude passt ein heißer Becher Glühwein in der behandschuhten Hand. Offizieller Starttermin der meisten Weihnachtsmärkte war der 22. November – der Montag vor dem ersten Advent. Doch auch in diesem Jahr trübt die anhaltende Infektionslage die Adventszeit. Nachdem die Weihnachtsmärkte letztes Jahr ausfielen, bangen Budenbesitzer:innen und Besucher:innen auch in diesem Jahr um die besinnlichen Märkte. 

München: Absage nur fünf Tage vor Start

Münchner Christkindlmarkt am Marienplatz (Copyright: Nagy Presseamt München

Viele der von der Corona-Krise gebeutelten Schausteller:innen haben ihre Hoffnungen in das diesjährige Weihnachtsgeschäft gesetzt. Doch vielerorts vergebens: Der Münchener Christkindlmarkt etwa wurde nur fünf Tage vor dem offiziellen Start abgesagt. „Die dramatische Situation in unseren Kliniken und die exponentiell steigenden Infektionszahlen lassen mir keine andere Wahl“, begründete Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am 16. November die Entscheidung. Das setzt den betroffenen Schausteller:innen zu. Längst hatten sie Waren bestellt, Buden aufgebaut und Verträge mit dem Standpersonal abgeschlossen, so auch Markus Kaiser, Inhaber des Unternehmens „Zum Mandelhans“. „Für uns ist es nicht nachvollziehbar, dass fünf Tage vor Start des Christkindlmarktes so eine Entscheidung getroffen wird. Wir hätten uns gewünscht, dass diese Entscheidung, wenn sie schon so ausfällt, früher getroffen wird“, sagte der Betreiber dem Bayerischen Rundfunk (BR)

3G oder 2G? Wo gilt was?

Der Roncalli Weihnachtsmarkt in Hamburg (Copyright: Timo Sommer)

In Frankfurt am Main haben sich die Bretter der Büdchen planmäßig am Montag vor dem ersten Advent geöffnet. Auf dem Weihnachtsmarkt in der Innenstadt gibt es weniger Büdchen auf größerer Fläche, um das Geschehen zu entzerren. Die Stadt verzichtet weitestgehend auf Zugangsbeschränkungen, in zwei kleineren Bereichen gilt jedoch 2G. Auf dem gesamten Gelände herrscht Maskenpflicht. Gegessen und getrunken werden darf nur in sogenannten Verzehrbereichen. 

Auch Hamburg will seine zahlreichen, über die ganze Stadt verteilten Weihnachtsmärkte nicht absagen. Auf einigen Märkten gilt ausschließlich 2G, so etwa auf dem Gänsemarkt, an der Apostelkirche in Eimsbüttel oder in „Santa Pauli“. Dann gibt es noch solche mit abgetrennten 2G- oder 3G-Bereichen. Auf dem historischen Roncalli-Weihnachtsmarkt auf dem Rathausmarkt etwa dürfen den Gastronomiebereich nur Geimpfte und Genesene (2G) betreten. Eine detaillierte Übersicht zu den Regeln auf den einzelnen Märkten hat der Norddeutsche Rundfunk (NDR) online zusammengestellt. 

Die Stadt Köln möchte ihre Märkte wie etwa den am Dom ebenfalls stattfinden lassen. Sie hat eine einheitliche 2G-Regelung für alle Märkte eingeführt.

Berliner Weihnachtsmarkt (Copyright: Asatira on pixabay.com)

In Berlin ist die Situation durchwachsen: Einige kleinere Märkte wie der am Schloss Charlottenburg, auf der Domäne Dahlem oder in Alt-Rixdorf wurden abgesagt, die großen Veranstaltungen sollen jedoch stattfinden. So haben die Märkte auf dem Alexanderplatz (3G), an der Gedächtniskirche (3G), am Gendarmenmarkt (2G) und am Roten Rathaus (2G) am Montag vor dem ersten Advent ihre Pforten geöffnet. Die Winterwelt am Potsdamer Platz (3G) läuft schon seit dem 29. Oktober. Eine Übersicht über alle Märkte und ihre Regeln liefert die Berliner Morgenpost.

Wie handhaben kleinere Städte die Weihnachtsmarktfrage?

Städte wie Stuttgart, Karlsruhe und Bonn halten an ihren Weihnachtsmärkten fest. Erfurt, Chemnitz, Dresden, Augsburg und Nürnberg etwa haben ihre Christkindlmärkte abgesagt. Eine komplette Liste aller größeren deutschen Städte und ihrer Regelungen hat der Mitteldeutsche Rundfunk (mdr) zusammengestellt. 

Weihnachtsmarktbesucher:innen müssen also dieses Jahr nicht schon wieder komplett auf den besinnlichen Hüttenzauber verzichten. Viele Städte halten an den Veranstaltungen fest. Doch die Frage bleibt, ob laufende Weihnachtsmärkte bei sich zuspitzender pandemischer Lage nicht doch noch abgesagt werden könnten. Da hilft nur eines: Abwarten und Glühwein trinken. 

 

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