Zero Waste Teil 2: Die Wegbereiterinnen von „In guter Gesellschaft"
Die Wegbereiterinnen von „In guter Gesellschaft“
Die ersten waren zunächst die einzigen und sind mittlerweile mit einigen weiteren Zero Waste Cafés in bester Gesellschaft. Vor drei Jahren starteten Alana Zubritz und Ina Choi-Nathan ihr Café in Hamburg. So setzen sie die Zero Waste Idee um.
Die Pionierinnen
Mit „In guter Gesellschaft“ ist im Jahr 2017 Deutschlands erstes Zero Waste Café in Hamburg entstanden. Die Macherinnen Alana Zubritz und Ina Choi-Nathan kennen sich noch aus Studienzeiten. Zubritz hat Design und Nachhaltigkeit in England studiert. Dort hat sie das erste Zero Waste Café Europas kennengelernt. Zurück in Deutschland hat sie sich mit der studierten Betriebswirtin Choi-Nathan zusammengetan und „In guter Gesellschaft“ eröffnet. „Wir sind eine gute Mischung. Inas wirtschaftliches Know How trifft auf mein Nachhaltigkeitswissen“, sagt Zubritz.
Für die beiden sind kompostierbare Bio-Abfälle Ressourcen: „Aus dem Kompost kann man Dünger machen und wieder der Natur zuführen. Abfall ist also nur das Überschüssige, das nicht wiederverwertbar ist“, erklärt die Café-Betreiberin. Um überschüssige, nicht recyclingfähige Abfälle zu vermeiden, sind Plastik, Alu-Verpackungen und Tetra Paks im Café In guter Gesellschaft absolut tabu. In Ordnung seien Papier und Altglas, sagt Zubritz. „Zero Waste bedeutet ja erstmal einen Schritt zurück zum Ursprünglichen, weil man wieder vieles selbst herstellt“, erklärt die Gastronomin. Um unnötigen Verpackungsmüll zu vermeiden, lassen sich die Café-Betreiberinnen daher Rohstoffe wie Hafer, Milch und Joghurt im Großgebinde liefern und verarbeiten sie weiter zu Hafermilch, Frischkäse und vielem mehr.
Plastik ist doch Käse
Auf den Tisch kommen im Café In guter Gesellschaft Sandwiches, vegetarische und vegane Frühstücke und Kuchen. „Wir backen vegan. Bei der dafür benötigten Margarine machen wir in puncto Verpackung eine Ausnahme, weil wir noch keinen Hersteller gefunden haben, der Margarine in Papier verpackt“, sagt Zubritz. Keine Kompromisse machen die Betreiberinnen jedoch beim Käse: „Für unser vegetarisches Frühstück hatten wir zeitweise auch Käse im Angebot. Den haben wir uns im ganzen Laib liefern lassen. Da die Rinde jedoch immer aus Plastik besteht, haben wir beschlossen, darauf zu verzichten“. Milch und Joghurt beziehen Zubritz und Choi-Nathan von lokalen Bauern und verarbeiten etwa den Joghurt weiter zu Frischkäse, der im hausgemachten Käsekuchen zum Einsatz kommt. Auch ihre Marmeladen und Aufstriche stellen sie selbst her.
In guter Gesellschaft, Hamburg, www.in-guter-gesellschaft.com