Zero Waste Teil 3: Die Kaffeebohnen-Analystin von Oh Circle
Die Kaffeebohnen-Analystin von Oh Circle
Auch München soll bald sein erstes Zero Waste Café bekommen. Für Oh Circle sammelt Katharina Freundorfer zurzeit Geld in einer Crowdfunding-Kampagne. Ist die passende Location gefunden, möchte sie noch Ende dieses Jahres eröffnen.
Katharina Freundorfer (by Oh Circle)
Wie macht man Cappuccino am nachhaltigsten? Mit dieser Frage hatte sich Katharina Freundorfer bereits in einem Studienprojekt beschäftigt. Also analysierte sie Kaffeebohne, Milch und die Zubereitungsart. Heraus kam, dass zum Beispiel French-Press-Kaffee aus der Robusta-Bohne mit veganer Milch nachhaltiger ist als Kaffee aus Arabica-Bohnen aus der Siebträgermaschine mit Kuhmilch. Nun möchte Freundorfer der Stadt München, ihr erstes Zero Waste Café bescheren. Oh Circle soll ihr nachhaltiges Baby heißen. Dafür hat sie ihren Finanz-Job geschmissen und eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. „Studiert habe ich BWL mit dem Nebenfach Life and Food Science und anschließend einen Master mit den Themen Nachhaltigkeit und Verbraucherrecht abgeschlossen“, erklärt Freundorfer. Danach sei sie erstmal in der Finanzbranche gelandet, wo ihr klar geworden sei, dass sie weder Job, noch Geld glücklich machen. Dann kam der Kurswechsel mit der Idee des Zero Waste Cafés.
Gerettete Lebensmittel treffen auf Zero Waste
Im Oh Circle möchte Freundorfer Nachhaltigkeit mit Genuss verbinden. Es gebe zwar noch keine Location, dafür aber ein durchdachtes Konzept: „Ich setze auf möglichst nachhaltige Waren, die Lebensmittelanlieferung erfolgt natürlich ohne Verpackung“, sagt die Gründerin. Außerdem werde sie eine Kreislaufwirtschaft etablieren – das bedeutet, dass Müll, der trotzdem entstehe, richtig getrennt werde. Um Co² einzusparen, werde alles im Café vegan sein – von Raw Cake und Cappuccino bis hin zu Bowl und Smoothie. „To Go-Produkte kommen nur in nachhaltigen Pfandbehältern zum Einsatz“, betont Freundorfer. Abgerundet werde das Konzept durch eine Ladenecke, in der Produkte zum Einstieg ins Zero Waste-Leben wie Kosmetika oder Badezimmerartikel, erhältlich seien. Freundorfer freue sich auch schon auf die geplanten Veranstaltungen: „Auf einem Pop Up Event im Münchener Café Wanderlust haben wir einen Retter-Brunch veranstaltet – ein Frühstück aus geretteten Lebensmitteln. Ich kann es kaum erwarten, das im Oh Circle zu wiederholen“. Eröffnen möchte sie voraussichtlich Ende des Jahres.
Oh Circle, München, www.startnext.com/zero-waste-cafe