GFGH im Portrait Teil III: Wie ein Ex-Vertriebsleiter mit digitalem Rückenwind den Handel neu erfindet

Wie ein Ex-Vertriebsleiter mit digitalem Rückenwind den Handel neu erfindet

  • Vom Vertriebsleiter zum Getränkefachgroßhändler: Wie ein Hesse nicht nur seine Karriere, sondern eine ganze Branche auf ein neues Fundament stellt

  • Lokal verwurzelt und offen für die Welt: Umsatz verneunfacht

  • „Je mehr Verantwortung ich einem Mitarbeitenden gebe, desto wichtiger ist ihr oder ihm das Unternehmen“, sagt Uwe Seitz, Geschäftsführer des Getränke-Centers Lorsch


 

Geschäftsführer Uwe Seitz (dritte v.l. unten) mit Team

 

Berlin/Lorsch, den 19. September 2024: Es ist ein Sprung ins kalte Sprudelwasser, als Uwe Seitz 2006 die Nachfolge des Getränke-Centers Lorsch antritt. Den Ein-Mann-Betrieb kennt Seitz bereits aus seiner Vertriebstätigkeit für eine Coca-Cola-Tochterfirma. Nach 10 Jahren als Vertriebsleiter in Aschaffenburg ist der in Lorsch gebürtige Hesse bereit, beruflich in die Heimatstadt zurückzukehren und die Seiten des Verhandlungstisches zu wechseln. Von nun an sitzt Seitz als Händler der großen Industrie gegenüber – mit einem klaren Vorteil: Er weiß genau, mit wem er es zu tun hat.

 

Von Startschwierigkeiten zu verneunfachtem Umsatz

Der allererste Blick in die Bücher ist jedoch ein prüfender: Umsatz zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel. Gut, dass Seitz jede Menge Ideen im Gepäck hat, die er als sein eigener Chef verwirklichen will. Doch sein erstes Vorhaben, auf das Abholgeschäft zu setzen, scheitert. Und damit verabschiedet sich Seitz auch schnell von seinem Traum, kürzer zu treten und weniger als 60 Stunden seiner beruflichen Leidenschaft zu widmen. Der Tatendrang aber zahlt sich aus. In den nächsten 19 Jahren wird Seitz nicht nur die Lagerfläche des Getränkefachgroßhandels versechsfachen, sondern auch die Umsätze verneunfachen.

 

Als eigener Chef: Arbeitsklima ist das A und O

Für Seitz machen den Erfolg eines Getränkefachgroßhandels die eigenen Mitarbeitenden aus. Gerade die sind in Zeiten des Fachkräftemangels jedoch schwer zu finden – und häufig noch schwerer zu halten.


“In den Jahren als Vertriebsleiter habe ich die Erfahrung gemacht, dass je mehr Verantwortung ich einem Mitarbeitenden gebe, desto wichtiger ist ihr oder ihm das Unternehmen. Das habe ich gnadenlos umgesetzt.

– Uwe Seitz, Geschäftsführer des Getränke-Centers Lorsch.

Er sieht jeden seiner acht Festangestellten als Kollegen oder Kollegin an. Auf ihre Ratschläge und Ideen ist er angewiesen – als wären sie Chef. In seiner Rolle als Geschäftsführer stellt Seitz jeder und jedem ein eigenes Firmenfahrzeug zur Verfügung, das sie auch privat fahren. Das gemeinsame Feierabendbier würde Seitz am liebsten in den Arbeitsvertrag schreiben. Natürlich darf das auch alkoholfrei sein. Auf Augenhöhe kommt es an.

 

Heimatverbundenheit trifft auf Weltoffenheit

“Alle können alles von der Artikelpflege bis zum Kundenkontakt. Mein Team ist heute mit Gold nicht zu bezahlen. Haben sie Spaß bei der Arbeit, dann ist das für alle eine 6er-im Lotto-Situation.”

– Uwe Seitz, Geschäftsführer des Getränke-Centers Lorsch. 

Der Online-Auftritt seiner Arbeitgebermarke zeigt ein klares Bild: eine Google-Bewertung von 4,9 Punkten, mehr als 1.000 Freund:innen der Facebook-Business-Seite und nochmal 1.300 von Seitz’ privatem Account. Besonders in der Region ist der “Lorscher Bub” gut vernetzt. Doch wirft er auch den Blick über den Tellerrand: Über die Industrie- und Handelskammer ist Seitz so auf eine Ausschreibung aufmerksam geworden, auf die er sich bewarb und den Zuschlag von 6.000 Euro erhielt. Diese hat der Lorscher Betrieb genutzt, um die Lieferscheine aus Papier loszuwerden und zu digitalisieren. Das ist jedoch noch nicht der einzige Schritt in Richtung Digitalisierung geblieben. Vor fünf Jahren hat Seitz die gesamte Büro-Hardware ausgetauscht und neue Kassensysteme eingeführt.

 

Ausblick: Noch digitaler in die Zukunft

Die Online-Bestellung hat Seitz gleich zu Beginn seiner Nachfolge auf der eigenen Webseite ermöglicht und durch die Nutzung einer Bestellplattform wie kollex nochmals vereinfacht. Gleichzeitig sieht Seitz bei der Online-Bestellung noch das größte ungenutzte Potenzial. “Nach der Saison möchte ich mich mit dem Team von kollex zusammentun und neue Ideen umsetzen, mit denen ich mehr meiner gewerblichen Kundinnen und Kunden für den digitalen Fortschritt gewinnen kann”, sagt Seitz. Der Getränkefachgroßhandel in Lorsch beliefert alle, die Getränke brauchen – von der Gastronomie über den Keller der Oma hin zu Firmen und Kliniken. Der digitale Rückenwind kommt auch dort langsam an.

 

Über kollex

kollex hat sich zum Ziel gesetzt, Gastronom:innen und Lieferanten auf digitalem Weg miteinander zu vernetzen, um Bestellungen in Zukunft einfacher und effizienter abwickeln zu können. Als führende Bestellplattform für Gastronomie und Großhandel ermöglicht kollex so die Digitalisierung einer Branche, die wie keine andere gesellschaftliches Miteinander prägt und aus einem Flecken Erde Orte der Begegnung schafft. So profitieren auch kleine und mittlere Unternehmen von der Digitalisierung – durch Zeitersparnis, Planbarkeit und effiziente Lieferungen. Damit auch im Zeitalter der Globalisierung ein breit gefächertes Angebot vom Publikumsliebling bis zum Geheimtipp erhalten bleibt. Das Berliner Tech-Start-up konnte seit dem Launch im Sommer 2019 bereits über 240 Getränkefachgroßhändler anbinden und mehr als 15.000 Nutzer:innen für die Bestellung via mobile App oder Webshop gewinnen. 

kollex ist ein Joint Venture der Bitburger Braugruppe GmbH, der CHEFS CULINAR GmbH & Co. KG, der Coca-Cola Europacific Partners Deutschland GmbH, der Krombacher Brauerei Bernhard Schadeberg GmbH & Co. KG und der Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien GmbH.